Samstag, 16. April 2011

Unglückliche Niederlage in Mainz

Borussia Mönchengladbach musste gestern Abend einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt erleiden. Die Borussia verlor durch ein spätes Gegentor von Jung-Nationalspieler Andre Schürrle mit 0-1 (87.Minute).

Erst das zweite mal in der laufenden Saison begannen die Gäste mit der gleichen Startelf wie eine Woche zuvor. Mainz 05 dagegen musste, vor allem in der Defensive, im Vergleich zum letzten Spiel umbauen. Für die gesperrten Svensson und Noveski spielten Bungert und Kichhoff, für den verletzten Torwart Müller rückte Wetklo ins Tor zurück.

Mönchengladbach, das in der Vorwoche mit dem 5-1 gegen Köln wieder neue Hoffnung auf den Ligaverbleib geschürt hat, begann nervös. So musste der 18-jährige ter Stegen gleich in der zweiten Minute all sein Können zeigen, als er einen Schuss von Schürrle aus 14 Metern mit dem Fuß noch klären kann. Diese Szene erwies sich als Wachrüttler für die Gäste. Man wirkte in der Folge konzentrierter und engagierter. Mainz versuchte zwar weiterhin früh zu stören und doppelte die Gladbacher meist schon in deren Hälfte, Kapital konnten sie daraus aber nicht schlagen. Im Gegenteil, Borussia suchte immer häufiger den Weg nach vorne. So kam Marco Reus in der 21. Minute zu einer großen Chance, als er über halb rechts in den Strafraum eindrang und zum Abschluss kam, doch sein Schuss ging links am Tor vorbei. Die erste spielentscheidende Situation gab es zu Beginn der zweiten Halbzeit. In der 53. Minute sah Mike Hanke von Schiedsrichter Aytekin die Gelb-Rote Karte. Eine sehr umstrittende Entscheidung, da Hankes erste Verwarnung eine zu harte Entscheidung war. Das Spiel schien in dieser Phase in Richtung Mönchengladbach zu kippen. Mainz wirkte nach dem Platzverweis für Gladbach alles andere als beflügelt. Der Druck einen Heimsieg gegen das Schlusslicht der Liga in Überzahl erzielen zu müssen, wirkte wie Ballast für die Spieler. Diesen unverhofften Vorteil hätten die Gäste fast ausgenutzt. Nach einem gut vorgetragenen Konter in der 70. Minute wurde Reus regelwidrig von Polanski im Strafraum zu Fall gebracht. Der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. In einer hektischen Schlussphase war es dann Andre Schürrle, der drei Minuten vor Abpfiff mit einem Sonntagsschuss aus 24 Metern das glückliche Mainzer Siegtor erzielte. Ter Stegen war bei diesem Gegentor schuldlos.

Nach dem Schlusspfiff gab es genügend Gesprächsstoff bei der Borussia. Als Hauptverantwortlichen für die Niederlage machte man Schiedsrichter Deniz Aytekin aus. Allen voran Sportdirektor Max Eberl machte keinen Hehl daraus, dass Aytekin aus seiner Sicht großen Anteil an der Niederlage hatte: "Er kann nicht auf der einen Seite konsequent pfeifen und auf der anderen wie eine Wurst". Eberl weiter: "Die erste Gelbe Karte gegen Mike war ein Witz. Dass er ihm da das vierte Foul vorwirft, ist reines Alibi. Die Gelb-Rote Karte ist eine Farce. Und wer in der anderen Szene keinen Elfmeter gibt, der weiß nicht, wie Fußball geht". Zuvor hatte Hanke die Entscheidungen Aytekins als "lächerlich" und "Frechheit" bezeichnet. Der Mainzer Trainer Tuchel gab sich sportlich Fair: "Wenn er den Elfmeter pfeifft, können wir uns nicht beschweren. Danach wären wir wahrscheinlich nicht wieder zurück gekommen".

Während Mainz 05 weiter von Fussball-Europa träumen darf, nimmt der Abstieg für Mönchengladbach immer realistischere Züge an. Aus der Mission "Drei aus Fünf" ist nun "Drei aus Vier" geworden. Wie bedrohlich und fast aussichtslos die Situation ist, verdeutlicht die Tatsache, dass Gladbach in der Hinrunde in diesen 4 Spielen keinen Punkt holen konnte.

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