Wenn ein Verein auf dem letzten Tabellenplatz steht, kommt unweigerlich Kritik auf. Wenn ein Traditionsverein wie Borussia Mönchengladbach auf dem letzten Platz steht, kommt noch mehr Kritik als üblich auf. Dieser Kritik stellte sich nun Vize-Präsident Reiner Bonhoff in der Rheinischen-Post.
Bonhoff stellte klar, dass weiterhin der Glaube an den Klassenerhalt da ist. Selbst nach der bitteren 0-1 Niederlage in Mainz denkt er nicht ans aufgeben: "Die Gesamtsituation hat sich nicht verschlechtert. Es gibt noch vier Spiele, und wir können es schaffen. Daran glaube ich." Den Grund des schlechten Tabellenplatzes sieht Bonhoff jedoch keineswegs in Ex-Trainer Frontzeck: "Wir hatten sehr viele Verletzte. Ein Klub wie wir ist nicht in der Lage, eine solche Extremsituation aufzufangen. Michael Frontzeck hat in der Rückrunde zweimal auswärts gewonnen, wir führten 2:0 gegen Stuttgart und haben da richtig gut gespielt in der ersten Halbzeit. So ein Spiel darf man nicht verlieren. Und wir haben dann beim FC St. Pauli 1:0 geführt und verloren. Danach mussten wir einfach handeln."
Dennoch hat Gladbach fast alle Spiele in denen die Chance da war sich auch Tabellarisch zu verbessern verloren. Und das vor allem in der Rückrunde, mit einer Mannschaft fast ohne verletzte Stammspieler, die mit 4 Neuzugängen in der Winterpause ergänzt wurde. Da stellt sich unausweilich die Frage nach der Qualität im Kader: "Das kann ja nicht sein. Die Mannschaft hat in genügend Spielen gezeigt, dass sie es kann. Wir haben Schalke und Köln an die Wand gespielt. Und wir haben auch die Auswärtssiege in Nürnberg und Frankfurt clever nach Hause gespielt. Leider haben wir in einigen Spielen nicht konsequent zu Ende gespielt."
Der stark in die Kritik geratene Sportdirektor Max Eberl steht allerdings weiterhin nicht zur Diskussion. Bonhoff dazu: "Das ist kein Thema. Er bleibt, egal, was passiert. Max macht gute Arbeit."
Die Angst bei einem Abstieg in der zweiten Liga wieder ganz von vorne anfangen zu müssen, kann aber auch Bonhoff nicht von sich weisen. Die Frage wie stark sich der Spielerkader verändern würde, da Spieler wie Reus, Dante und de Camargo kaum zu halten sein werden, beantwortete Bonhoff wie folgt: "So weit ist es noch nicht. Wenn es so kommt, wird es schmerzhaft für uns alle sein. Aber wir sind gut vorbereitet. Alle Spieler bis auf Juan Arango haben Verträge, die auch für die Zweite Liga gelten."
Dass die "Initiative Borussia" in der Vereinsführung einiges verändern möchte, was auch den Arbeitsplatz von Bonhoff betrifft, macht Ihm selbst noch wenig Sorgen. Bonhoff sagte: "Es liegen Anträge auf Satzungsänderungen vor, das ist fast jedes Jahr so. Außergewöhnlich ist, dass in diesem Fall die Anträge auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurden. Wir haben sie prüfen lassen und werden sie unseren Mitgliedern zur Wahl stellen". Was das für einzelne Personen bedeutet? "Erstmal geht es um Satzungsänderungen. Nicht mehr. Was danach kommt, werden wir dann sehen. Unsere Mitglieder werden sich schon richtig entscheiden."
Die Entscheidung der Mitglieder wird aber sicher stark vom sportlichen Erfolg bzw. Misserfolg geprägt sein. Am 29.Mai steht die mit Spannung erwartete Jahreshauptversammlung an.
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