Sonntag, 15. Mai 2011

Relegationsplatz gesichert!

Borussia Mönchengladbach rettet sich an einem furiosen letzten Spieltag in die Relegation. In der ausverkauften Arena in Hamburg brachte Juan Arango (41.) Borussia mit einem direkten Freistoß in Führung. Den Ausgleich für den HSV erzielte Änis Ben-Hatira (70.) Durch die zeitgleiche Niederlage der Frankfurter Eintracht in Dortmund (1-3) konnte man mit dem Punktgewinn den 16. Platz festigen. Zum direkten Klassenerhalt reichte es am Ende nicht, da Wolfsburg in Hoffenheim 3-1 triumphierte.

Vor dem Spiel wurden zunächst die Spieler geehrt, die den HSV zum Saisonende verlassen müssen. Ze Roberto, Rost, van Nistelrooy und Trochowski erlebten ihre letzten 90 Minuten in Hamburg. Die Hausherren begannen mit zwei Änderungen im Vergleich zur Vorwoche: Ben-Hatira kehrt für Son zurück in die Startelf und Tesche ersetzte den gelbgesperrten Jarolim im defensiven Mittelfeld. Gladbach begann mit der gleichen Elf, die am vergangenen Spieltag Freiburg mit 2:0 bezwang.

Die Gäste begannen leicht nervös, kamen aber immer wieder gefährlich vor das Tor der Hamburger, da diese in der ersten Hälfte das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen schienen. Der erste richtig gefährliche Vorstoß gelang in der Elften Minute. Idrissou stand knapp im Abseits. Reus brachte den Ball vom rechten Strafraumeck zur Mitte, wo Idrissou ganz allein vor dem Tor stand. Der Kameruner stand aber 50 Zentimeter zu weit vorne und Gräfe pfiff zu Recht ab. Das erste und auch einzige mal das der HSV sich vor dem Tor der Gäste zeigte, war nach etwa 15 Minuten. Der Niederländer Elia hatte 20 Meter vor dem Gladbacher Tor unendlich viel Platz und setzte einen gefählichen Schuss an. Der Ball ging knapp einen Meter am rechten Toreck vorbei. Den hätte ter Stegen wohl nicht halten können. Im weiteren Verlauf verflachte das Spiel immer mehr. Erst kurz vor der Halbzeit setzten die Borussen ein weiteres Ausrufezeichen. Rincon foulte Idrissou in zentraler Position vor dem hamburger Tor. Die Mauer von Rost stand schlecht, Arango erkannte dies und schlug den Ball mit links in die linke untere Ecke. Rost sah dabei nicht gut aus, aber dennoch war es ein stark geschossener Freistoß! Dieses Tor befreite Gladbach zunächst von der Abstiegsangst. So gab es nochmal eine Konterchance für  die Gladbacher Borussia. Hanke zog aus gut 20 Metern halbrechte Position ab, der Ball wurde noch abgefälscht und kam gefährlich Richtung kurze Ecke. Rost war aber mit den Fingerspitzen dran und klärte zum Eckball.

In der zweiten Halbzeit kippte das Spiel. Die Hamburger wollten sich noch einmal positiv von ihren Fans in die Sommerpause verabschieden. Hinzu kam, dass die auf der Anzeigetafel eingeblendeten Zwischenstände der Konkurrenz Gladbach zu lähmen schien. Die Hamburger spielten sich immer wieder gefährlich in Strafraumnähe, fanden aber keine Lücken im gladbacher Defensiv-Verbund. Aber mit zunehmender Spieldauer war das Tor für den HSV nur eine Frage der Zeit. In der 71. Minute war es der kurz zuvor eingewechselte van Nistelrooy, der mit einem Heber über ter Stegen fast das Tor erzielte weil Dante schlecht gestanden hatte. Dieser klärte zwar doch noch auf der Torlinie, doch Ben-Hatira entwischte Stranzl und drückte aus einem Meter den Ball ins Tor. Nun begann Gladbach bedenklich zu wackeln. Eine viertel Stunde vor Spielende gab es die große Chance für den HSV. Nach einer Ecke von links kam Tesche zum Kopfball, Reus klärte aber im letzten Moment auf der Linie. Am Ende blieb es aber bei einem gerechten Unentschieden.


"In der erste Halbzeit haben wir gut gespielt, danach wurde es mir ein bisschen zu kompliziert. Es gab auch zu viele Ballverluste. Allerdings muss man auch sehen, dass die Führung für Frankfurt zwischenzeitlich ein harter Schlag war. Ich bin mit unserer Situation nicht unzufrieden, aber natürlich stehen uns jetzt noch zwei schwere Spiele bevor. In der Relegation sehe ich die Chancen jetzt bei 50:50. Der Druck liegt bei uns. Wenn wir so spielen wie heute in der zweiten Halbzeit, kommen wir nicht durch" so Favre nach dem Spiel. Sportdirektor Max Eberl zeigte sich nach dem Spiel sogar etwas enttäuscht: "Ich nehme jetzt keine Glückwünsche an. Wir wollten uns heute direkt Retten, dass haben wir nicht geschafft". Vize-Präsident Rainer Bonhof erinnerte sich an die Situation am Ende der ersten Halbserie: "Wenn du in der Winterpause zehn Punkte hast und dann noch die Relegation schaffst, kannst du nur zufrieden sein."

In der kommenden Woche geht es nun also in die Relegation. Am 19. und 25 Mai gibt es zwei Entscheidungsspiele gegen den dritten der zweiten Bundesliga, VFL Bochum. Borussia hat zuerst Heimrecht.

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