Sonntag, 29. Mai 2011

Jahreshauptversammlung 2011

Nach dem geglückten "Wunder vom Niederrhein", dem Klassenerhalt in letzter Sekunde, geht der Blick Richtung Zukunft.

Am heutigen Sonntag fand die lage erwartete Jahreshauptversammlung 2011 statt. Aufgrund des großen Interesses musste man knapp 45 Minuten später als geplant beginnen. Nach den obligatorischen Abhandlungen der Tagesordnungspunkte wurde es spannend, als erst Präsident Rolf Königs und danach Manager/ Sportdirektor Max Eberl ihre Reden hielten. Vor allem Königs musste sich viele Pfiffe anhören und großer Kritik stellen. „Ich verstehe nach dieser turbulenten Saison den Unmut der Fans. Wenn es schlecht läuft, muss es einen geben, der den Kopf hinhalten muss – und das ist bei einem Fußballverein meistens der Präsident. Aber ich bin bis 2013 gewählt und betrachte dieses Amt als Verpflichtung. Ich werde meine Amtszeit erfüllen – vorausgesetzt der Aufsichtsrat sieht das genauso" so Königs. „Dass was wir in den vergangen zwölf Jahren aufgebaut haben, kann sich sehen lassen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die DFL unsere Satzung und Struktur als beispielhaft bezeichnet" so Königs weiter.

Max Eberl räumte in seiner Rede Fehler ein: „Wir unser Ziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, nicht erreicht haben. Dennoch sind wir stolz, trotz der bekannten Begleitumstände vom Klassenverbleib berichten zu können.“ Über den Trainerwechsel von Michael Frontzeck zu Beginn der Rückrunde hin zu Lucien Favre sagt er: „Wir haben uns in der Winterpause zunächst entschieden, an Michael Frontzeck festzuhalten. Wir waren von seiner Arbeit überzeugt und wollten ihn nicht bei dem ersten Problem rauswerfen – zumal wir immer von Kontinuität reden. Der Trainerwechsel kam für uns zu einem logischen, dem letztmöglichen Zeitpunkt. Wir wussten, dass es mit Lucien Favre möglich ist, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir haben die nötigen Punkte spät geholt – aber wir haben sie geholt.“ Für die neue Saison stehe das Grundgerüst der Mannschaft. „Wir wollen nicht nur junge, sondern auch einige arrivierte Spieler“, so Eberl, der viel Applaus für seine Rede bekam.

Der Kassenbericht von Geschäftsführer Schippers fiehl, wie schon vorher bekannt gegeben, Positiv aus. Borussia hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem Gewinn nach Steuern von 402.713 Euro abgeschlossen. Der Jahresumsatz lag bei 71,6 Millionen Euro, der Lizenzspieleretat betrug 27,5 Millionen Euro. „Wir sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden“, so Schippers.

Jetzt wurde es Spannend. Der Antrag der "Initiative Borussia" stand zur Wahl. Das Ergebnis der Wahl war allerdings überraschend deutlich! Nur 335 stimmten für, 4269 gegen den Antrag und 165 enthalten sich – damit war der Antrag der Initiative abgelehnt. Stefan Effenberg, der sich erneut nicht den Fragen der Fans stellte, verließ sofort das Stadion. Diese "Flucht" blieb nicht unbemerkt, mit "Aufwiedersehen" und "Ihr könnt nach Hause gehn" Rufen verabschiedeten die Borussia-Fans Effenberg und seine Initiative.

Der gestellte Antrag von der „Mitgliederoffensive 2007/2011“ um deren Sprecher Michael Weigand, der beinhaltete, den Vorsitzenden des Fanprojekts im Ehrenrat zu installieren, wurde, auch auf Empfehlung von Borussias Aufsichtsrat (!), mit überwältigender Mehrheit angenommen: 4.034 der 4.189 noch anwesenden stimmberechtigten Mitglieder stimmen für den Antrag, bei 79 Gegenstimmen und 76 Enthaltungen.

Beim dritten Antrag geht es um die Direktwahl eines Präsidiumsmitglieds. „Wir wollen die dritte Position des sportlichen Vizepräsidenten von der Mitgliederversammlung wählen lassen, um damit das langfristige, sportliche Programm mitzubestimmen“, begründete Weigand den zweiten Antrag der Mitgliederoffensive. „Borussia ist der Meinung, dass die Präsidiumsmitglieder auch in Zukunft von dem von den Mitgliedern gewählten und dazu legitimierten Aufsichtsrat gewählt werden sollte“, entgegnet Bocks (Aufsichtsrats-Vorsitzender). 3417 Mitglieder waren noch im BORUSSIA-PARK und stimmten wie folgt ab: 812 waren dafür, 2267 waren dagegen und 338 enthielten sich. Damit war auch dieser Antrag abgelehnt.

Satzungsänderungsantrag Nummer 4 wurde von den Mitgliedern deutlich angenommen: Dass die Mitglieder über den Verkauf von Vereinsanteilen entscheiden, wollten 3030 der 3055 noch anwesenden Mitglieder, zehn waren bei 15 Enthaltungen dagegen.

Damit endete dann auch eine der wichtigstens JHV der Vereinsgeschichte. Präsident Königs sagte nach der Mitgliederversammlung: "Wir waren davon überzeugt, dass die "Initiative Borussia" für ihren Antrag auf Satzungsänderung eine Ablehnung erfährt. Ich möchte nichts Schlechtes über Stefan Effenberg sagen, er war nur schlecht beraten".

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